Spotlight BNE-Zertifizierung: STATTwerke e.V.

Mit der BNE-Zertifizierung wollen wir in Brandenburg gemeinsam einen Weg hin zur mehr Qualität in der Bildung für nachhaltige Entwicklung gehen. Im Herbst 2022 wurden die STATTwerke mit dem Brandenburger BNE-Zertifikat für ihr Angebot „Methoden zur Entwicklung von schulischen Bildungsangeboten im Bereich BNE“ ausgezeichnet. Der Verein ist im Raum Kyritz vielseitig aktiv. BNE-Veranstaltungen finden in der Waldgärtnerei Kyritz, auf den „Waldgartensysteme“-Forschungsflächen des Vereins, als auch in der Natur statt. Das eingereichte Angebot hat zum Ziel, Vertreter*innen aus unterschiedlichen Bereichen im Bereich BNE fortzubilden. Schwerpunkte sind die Vermittlung von Methodik und Gestaltungskompetenz sowie die 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs). Wir haben mit Bianca Otter, Projektleitung BNE bei STATTwerke e.V., über die Auszeichnung und ihren BNE-Weg gesprochen.

Bianca, den Verein STATTwerke gibt es schon seit über 40 Jahren. Ab 2015 habt ihr begonnen die Themen Nachhaltigkeit und BNE stärker in eure Bildungsarbeit einzubeziehen. Wir hat sich das entwickelt und wie deckt ihr die Themenfelder aktuell in euren Projekten ab?

Mein Kollege Dr. Stephan Lehmann hat bereits 2015 die „Umwelt Agentur Kyritz“ gestartet und Veranstaltungen zu Nachhaltigkeitsthemen wie Naturschutz, nachhaltiger Konsum oder gesunde Ernährung für Kinder und Jugendliche angeboten. Viele Jahre haben auch BNE-Angebote am Standort Neuruppin, im Energiepark, stattgefunden. Bis Ende 2022 war die Waldwerkstatt am Kyritzer Untersee der Hauptstandort unserer BNE Veranstaltungen. Aus den Erfahrungen und Erkenntnissen unserer Bildungsveranstaltungen der vergangenen Jahre haben wir uns gewünscht, praxis- und handlungsorientierter zu arbeiten. Daher befindet sich unser neuer Hauptstandort seit diesem Jahr auf dem Gelände der Kyritzer Waldgärtnerei. Fokus unserer aktuellen Veranstaltungen sind Themen wie Insektenvielfalt, Boden(leben), Klimawandel, Waldgarten(aufbau), Klimagehölze oder grüne Berufe.

Was ist das Besondere an eurer Arbeit?

Wir sind ein sehr vielschichtiger Verein, unter anderem arbeiten wir an einem Forschungsprojekt vom Bundesamt für Naturschutz im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt. Das Projekt „Waldgärten statt artenarmer Monokulturen“ deckt in wunderbarer Weise das breite Spektrum der 17 SDGs ab. Praxisnah finden unserer Veranstaltungen vor Ort auf unseren Projektflächen (in und um Kyritz) und auf dem Gelände der Kyritzer Waldgärtnerei statt. Anstelle bloßer Theorie haben die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, handlungsorientiert in die Thematik einzutauchen und direkt vor Ort praktische Erfahrungen zu sammeln.

2022 seid ihr mit dem BNE-Zertifikat ausgezeichnet worden. Was hat euch dazu bewogen, in diesen Prozess zu gehen und welche Erfahrungen und Erkenntnisse gab es?

Wir waren neugierig darauf, was wir noch in unseren Veranstaltungen verbessern können. Es war sehr interessant, die eigene Arbeit anhand der Qualitätsmerkmale zu messen und so neue Sichtweisen zur Veranstaltungsstruktur zu bekommen. Durch die Weiterbildung „Fünf Plus“ waren wir schon sehr gut darauf vorbereitet, eine BNE-Veranstaltung zu organisieren. Dennoch war die Zertifizierung hilfreich, um neue Impulse zu erlangen.

Ihr richtet euch mit eurem zertifizierten Angebot an Multiplikator*innen mit wenig Vorerfahrungen in der BNE. Was sind eurer Meinung nach gute Wege, um das Thema greifbar zu machen?

BNE lebt vom aktiven Handeln und den daraus erfahrenen Eindrücken, die anschließend reflektiert werden und auf diese Weise noch lange nachwirken. Der Schlüssel, um den BNE-Ansatz zu verstehen, ist selbst aktiv zu werden. Wir bieten den Multiplikator*innen viele verschiedene Methoden zur Selbsterfahrung an, damit sie die Eindrücke ihrer zukünftigen Teilnehmer*innen besser verstehen. Neben den Methoden stellen wir auch aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse zum Thema nachhaltige Entwicklung vor und zeigen Verbindungen zur Lebenswelt der Teilnehmenden auf. Durch den Wissenszuwachs ergeben sich so interessante Perspektiven und neue Ideen für eigene Themen der Teilnehmer*innen.

Habt ihr sonstige Tipps für Akteur*innen, die noch ganz am Anfang stehen?

Es macht einfach Spaß, sich mit Nachhaltigkeitsthemen auseinander zu setzen! Wenn ihr für ein Thema brennt, betrachtet es ganzheitlich und ihr werdet schnell Anknüpfungspunkte an die Lebenswelten eurer Teilnehmer*innen finden. Auf diese Weise werdet ihr ganz sicher eure Begeisterung für das Thema teilen können. :-)

Wie wird es in puncto BNE bei euch weitergehen?

Wir werden praxisorientierter arbeiten und freuen uns auf viele Veranstaltungen auf unseren Projektflächen in der Natur mit den Teilnehmenden. Das Thema „essbare klimaangepasste Waldgärten“ bietet ein riesiges Feld an Veranstaltungsinhalten, denen wir gespannt entgegensehen!

Vielen Dank für das Interview!

Kontakt: otterstattwerkede
Website: https://www.stattwerke.de

Die STATTwerke auf Facebook.

Fotos: STATTwerke e.V.