Bunte Wiese - Artenreiche Flächen in der Stadt und auf dem Land

Beschreibung

Das Projekt umfasst eine Reihe von unterschiedlichen Formaten. Grob sind folgende Formate im Projekt eingegliedert:

1.) Planungstreffen
2.) Bestimmungskurse
3.) Sensenkurse
4.) Exkursionen

Beispielhaft soll hier ein Sensenkurs beschrieben werden. Dieser findet direkt auf einer Bunte Wiese statt, um dieses Habitat den Teilnehmenden direkt erlebbar zu machen. Der Kurs ist in folgende Teile gegliedert:

1.) Kennenlernen-Phase
2.) Impuls eines Trainers/einer Trainerin (Einstellung der Sense, Umgang mit dem Gerät): Dies geschieht immer direkt am Gerät (wird für die Kurszeit verliehen oder kann mitgebracht werden). Dies soll eine hohe Interaktivität der Bildung gewährleisten.
3.) Sensen in der Praxis: Ausgehend von dem Impuls können die Teilnehmenden ihre eigenen (ersten) Erfahrungen sammeln. Auftretende Fragen können unmittelbar geklärt werden. Es steht jeder Person zu, in ihrer Geschwindigkeit zu lernen und ausprobieren, da der Kurs für 2-4 Stunden konzipiert ist. In kleinen Austauschrunden und bei Pausen können die Teilnehmenden zudem ihre Erfahrungen mit dem Trainer/ der Trainerin und untereinander teilen. Sind bereits erfahrenere Personen anwesend, können diese ebenfalls Tipps und Tricks weitergeben. Vergleiche zwischen entsprechend gepflegten Wiesen und Rasenflächen verdeutlichen zudem den Nutzen der Sensenmahd unmittelbar und zeigen auf, welche Maßnahmen zu welchem Ergebnis führen.

Die Teilnehmenden können im Projekt sowohl bei einzelnen Formaten mitmachen als auch mehrmalig dabei sein. Entsprechend werden einzelne Teilnehmende langfristig zu ehrenamtlich Aktiven, die dann selbst die Rolle eines Trainers/einer Trainerin einnehmen oder andere Personen aktivieren können.

Bearbeitete Themenbereiche

  • Nachhaltige Städte und Gemeinden
  • Klima- und Umweltschutz
  • Biologische Vielfalt

Regionaler Kontext/lokale Bezugspunkte

In Städten wie Potsdam wird das Stadtbild inzwischen von reinen Rasenflächen dominiert, die nur wenigen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause bieten. Um dem globalen Artensterben etwas entgegenzusetzen, muss daher auch ganz konkret auf lokaler Ebene angesetzt werden. Schließlich ist das Verschwinden von geeinigten Habitaten eine Hauptursache des Artenverlustes.

Inhalte mit überregionaler/globaler Relevanz

Die Biodiversität sinkt weltweit und auch in Deutschland. Das Projekt widmet sich daher Lösungsstrategien, was gegen diesen Verlust von Tier- und Pflanzenarten und Lebensräumen getan werden kann.

Ziele

1.) Menschen für das Thema artenreiche Grünflächen sensibilisieren
2.) Engagierte Menschen im Ehrenamt und auf kommunaler Ebene für das Thema artenreiche Wiesen gewinnen (z. B. um Wiesen anzulegen oder zu pflegen)
3.) Lebensräume in der Stadt Potsdam zu artenreichen Wiesen aufwerten
4.) Bunte Wiesen als Lernort für Artenvielfalt etablieren
5.) Die alte Handwerkskunst des Sensens vermitteln und erlebbar machen

Zielgruppe

  • Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senior*innen

Kooperationen / eingebundene Akteursgruppen

Ehrenamtlich Aktive sind die Hauptakteursgruppe. Kooperationen gibt es mit der Stadt Potsdam (Bereich Grünflächen) und mit einzelnen Privatpersonen (z. B. in Mescherin bei Schwedt).

Beteiligung

Um eine breite Beteiligung zu ermöglichen, werden vielfältige Mitmachmöglichkeiten angeboten. So können im Bereich Wiesenpflege Menschen mitmachen, die mit der Sense arbeiten wollen. Wer nicht gerne senst, kann ebenso beim Harken des Mahdgutes helfen. Darüberhinaus gibt es Möglichkeiten für Menschen, die kreativ werden wollen, z.B. in der Fotografie oder im Design von Schildern für die Öffentlichkeitsarbeit. Entsprechendes Material wird zur Verfügung gestellt oder Bildungskurse organisiert.

Lernerlebnisse und -erfolge von Teilnehmenden

1.) Anlegen und Pflegen von Wiesen
2.) Bestimmung und Erkennen von Arten (aktueller Fokus liegt bei Pflanzenarten)
3.) Sensen
4.) Kommunikation in der Gruppe und mit Anwohner*innen
5.) Umgang mit Rückschlägen
 

Voraussetzungen zur Umsetzung

Als Projekt im BUND Brandenburg ist die Absprache mit der Landesgeschäftsstelle für das Projekt wichtig, insbesondere, wenn es um die Teilnehmendenwerbung geht und um die Reservierung von Materialien (z.B. Sensen oder Lastenrad). Manchmal sind auch Absprachen mit der Stadt Potsdam wichtig, wenn z.B. neue Flächen direkt im Rahmen eines Bildungskurses verändert werden sollen.

Erreichtes und Geplantes

Seit 2 Jahren wird 1 x im Jahr ein Sensenkurs auf einer bestehenden Fläche angeboten. Ebenfalls wird einmal im Jahr ein Pflanzenbestimmungskurs angeboten, der zukünftig kürzer aber öfter stattfinden soll. Der Ansatz aus Teilnehmenden Aktive zu machen, ist bisher sehr gut aufgegangen, sodass sich mehrere Personen um inzwischen 6 Flächen in Potsdam und 2 Flächen außerhalb von Potsdam kümmern und zudem bei Aktionen als Trainer*in mitmachen. Zudem besteht eine Kooperation mit der Stadt Potsdam.

Tipps für Nachahmer*innen

Es gibt in Brandenburg in vielen Bereichen sehr viel Expertise. Daher nicht immer alles selbst erfinden, sondern schauen, wo man Beratung oder Unterstützung bekommen kann. Das spart Ressourcen und man kann schneller ins Tun kommen. Ansonsten ist Öffentlichkeitsarbeit immer ein wichtiger Pfeiler bei Vorhaben und sollte immer etwas mitgedacht werden.

Anbieter*in/Institution

BUND Brandenburg (AG Bunte Wiese)

Mauerweg 1
14469 Potsdam
https://www.bund-brandenburg,de
kontakt_buntewiesepotsdambundnet

Die AG Bunte Wiese des BUND Brandenburg setzt sich für artenreiche Blühwiesen in Brandenburg ein. Dafür veranstaltet die AG z.B. Sensenkurse. Die Teilnehmenden sollen dabei Multiplaktor*innen für das Thema werden, um einen gesellschaftlichen Wandel möglich zu machen.