BNE - was ist das?

"Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben." - Albert Einstein

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

Um eine lebenswerte Zukunft zu gestalten, braucht es uns alle. BNE steht für Bildung für nachhaltige Entwicklung. Sie möchte den oder die Einzelne*n befähigen, zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen.

Wissen ist die Grundlage, um Probleme wahrnehmen und nachhaltiges von nicht-nachhaltigem Handeln unterscheiden zu können. Zudem sind Einstellungen und Werte wichtig, damit auf Wissen Handeln folgt. Nachhaltige Entwicklung lässt sich nur gemeinsam mit anderen verwirklichen. Dazu sind soziale Kompetenzen notwendig, um mit anderen Menschen zusammenarbeiten zu können.

BNE gesteht zu, dass die Welt komplex ist – alles hängt mit allem zusammen. Für nachhaltiges Handeln müssen ökologische, ökonomische und sozial-kulturelle Aspekte berücksichtigt werden. Dazu gehört über den eigenen Tellerrand zu blicken und globale Perspektiven einzunehmen sowie Verantwortung für kommende Generationen zu übernehmen. Um in diesem Sinne handeln zu können, muss der zukunftsfähige Mensch lernen, Sachverhalte aus unterschiedlichen Sichtweisen zu betrachten. Außerdem muss er vernetzt denken und Wissen aus unterschiedlichen Fachrichtungen integrieren können.

All diese Fähigkeiten zusammen genommen ergeben das BNE-Lernziel Gestaltungskompetenz. Gestaltungskompetenz erwirbt man nicht von heute auf morgen und sicherlich nicht im frontalen Unterricht. BNE ist lebenslanges Lernen. BNE und ihre Methoden können an unterschiedlichen Lernorten dazu beitragen, dass Menschen kompetent werden, Zukunft zu gestalten.

Die Methodik der BNE ist ganzheitlich, das heißt sie berücksichtigt die unterschiedlichen Zugänge wie Menschen erfahren und lernen. BNE zeichnet sich durch interaktive Methoden aus, bei denen Menschen selbst denken und selbst tätig werden. BNE ist partizipativ, das heißt die Lernenden und der Lehrende sind gleichberechtigt und der/die Teilnehmer*in entscheidet und redet im Lernprozess mit. So kann Teilhabe gelernt werden, denn BNE möchte Menschen unterstützen sich für nachhaltige Entwicklung einzusetzen. Das kann die Anpassung des eigenen Lebensstils, das Engagement vor Ort sowie das Wirken in demokratischen Institutionen sein. BNE ist ein Schlüsselfaktor für nachhaltige Entwicklung.

Praktisch heißt das:

  •  BNE-Akteur*innen ist bewusst, dass BNE mehr ist als nur Wissensvermittlung. BNE bedeutet auch Lernen am Vorbild und in und mit der Gruppe.
  •  BNE-Akteur*innen legen Wert darauf, dass Probleme und Sachverhalte aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden. Dazu ist es auch wichtig die Sichtweise von Menschen aus anderen Ländern und Regionen mitzudenken sowie zukünftige Entwicklungen im Blick zu haben.
  • BNE-Akteur*innen recherchieren Informationen zu einem Thema aus verschiedenen Fachrichtungen und arbeiten mit Akteur*innen aus unterschiedlichen Disziplinen zusammen.
  • BNE-Akteur*innen wählen für ihre Konzepte unterschiedliche Methoden aus, die zielgerichtet sind, überraschen, Spaß machen und verschiedene Sinne ansprechen. Sie geben Raum für Fragen und ermutigen zu Diskussionen. Sie beziehen die Lebenswelt der Teilnehmenden mit ein und motivieren zu kleinen oder großen Veränderungen ihres Alltagshandelns.

Gestaltungskompetenz

Der Begriff Kompetenz meint die Fähigkeiten und Fertigkeiten eines Menschen Probleme lösen zu können.

Gestaltungskompetenz bezieht sich dabei auf die globalen Herausforderungen und die Fähigkeit, so zu denken und zu handeln, dass man in der Welt etwas verändern kann. Der Begriff Gestaltungskompetenz wurde von Gerhard de Haan und Dorothee Harenberg (Institut Futur) geprägt und ist kein abgeschlossenes Konzept.

Ein Mensch mit Gestaltungskompetenz kann Probleme nicht-nachhaltiger Entwicklung erkennen und sein Wissen über nachhaltige Entwicklung anwenden. Er [der Mensch] analysiert die Gegenwart und hat die zukünftige Entwicklung im Blick. Er zieht Schlussfolgerungen aus der wechselseitigen ökologischen, ökonomischen und sozialen Abhängigkeit für seine Entscheidungen. Er ist fähig diese Entscheidungen individuell, gemeinschaftlich und politisch umzusetzen, um nachhaltige Entwicklung zu verwirklichen.

Gestaltungskompetenz setzt sich zusammen aus drei Kompetenzbereichen mit insgesamt 12 Teilkompetenzen. Die Bereiche betreffen den Umgang mit Wissen und Fertigkeiten (zum Beispiel vorausschauend Denken können), das Agieren in der Gruppe (zum Beispiel mit anderen kooperieren können) sowie die Reflexion über sich selbst und eigenständiges Handeln.

Die 12 Teilkompetenzen:

  • Perspektiven von anderen übernehmen können
  • Vorausschauend Denken und Handeln können
  • Erkenntnisse aus unterschiedlichen Disziplinen übernehmen können
  • Umgang mit komplexen, unvollständigen Informationen und Unsicherheiten (und trotzdem Entscheidungen fällen können)
  • Mit anderen Kooperieren, d.h. Planen und Handeln können
  • Sich und andere motivieren können aktiv zu werden
  • Zielkonflikte aushalten können
  • Partizipieren können
  • Eigene Leitbilder reflektieren können
  • Gerechtigkeit zur Entscheidungsrundlage machen
  • Selbstständig planen und handeln können
  • Empathie

BNE in einfacher Sprache auf www.bne-portal.de.