FAQ - Fragen zur Zertifizierung

Ein paar Fragen zur Zertifizierung tauchen immer wieder auf. Einige Antworten dazu gibt es hier:

Wer kann sich zertifizieren lassen?

Zertifizieren lassen können sich alle außerschulischen Anbieter*innen und Organisationen mit BNE-Angeboten, die ihren Sitz in Brandenburg haben oder ihre BNE-Maßnahmen in Brandenburg anbieten. Das Augenmerk der Zertifizierung liegt dabei auf dem Bildungskonzept der Anbietenden, was am Beispiel eines konkreten BNE-Angebotes geprüft wird (Angebotsqualität). Gemäß eines ganzheitlichen BNE-Ansatzes (Whole Institution Approach) werden die Rahmenbedingungen des Lernorts dabei jedoch nicht ausgeklammert. Diese werden im Laufe der Zertifizierung gemeinsam mit einem/einer Berater*in reflektiert (Organisationsqualität). Ausgestellt wird das Zertifikat für den/die Anbieter*in. Entscheidend für die Zertifizierung ist nicht die Größe einer Einrichtung oder die Anzahl der Angebote, sondern deren Qualität und der Wille sich gemeinsam mit anderen Akteur*innen auf den Weg zu machen, die eigenen Angebote und die Einrichtung entlang der Dimensionen des BNE-Qualitätskataloges weiterzuentwickeln.

Was kostet eine Zertifizierung?

Die Zertifizierung ist kostenlos. Personen oder Institutionen, die sich im Rahmen der BNE-Zertifizierung zertifizieren lassen, verpflichten sich jedoch, nach Erhalt ihres Zertifikates im Rahmen zukünftiger Zertifizierungsprozesse anderer Personen/Institutionen als Mentor*innen beratend tätig zu werden und somit ihre Erfahrungen an andere weiterzugeben. Bei der Entscheidung für eine Zertifizierung muss daher zwar keine Investition von Geld, dafür aber von etwas Zeit für die Beratung und Unterstützung als Mentor*in eingeplant werden. Für die Unterstützungsleistung als Mentor*in erhalten zertifizierte BNE-Anbieter*innen bei Bedarf eine Aufwandsentschädigung.

Welches Angebot soll ich für den Antrag auswählen?

Im Antragsformular zur BNE-Zertifizierung und der dazugehörigen ZIM-Tabelle ist ein eigenes BNE-Angebot exemplarisch näher zu beschreiben. Wenn Sie sich für einen Antrag auf BNE-Zertifizierung entscheiden und mehrere Angebote haben, sollten Sie auch ein Augenmerk auf die Auswahl eines passenden Angebotes für den Antrag richten. Bitte wählen Sie das BNE-Angebot aus, das möglichst gut die erforderlichen Mindestanforderungen des Antrags abbildet, das methodisch abwechslungsreich und in seinem zeitlichen Ablauf gut im Ablaufplan (ZIM-Tabelle) darstellbar ist. Sollten Sie ein längeres Angebot (z.B. über mehrere Tage/Wochen/…) auswählen, beschränken Sie sich in der ZIM-Tabelle bitte auf die Beschreibung eines Auszuges (z.B. ein Tag). Bitten wählen Sie in diesem Fall den Auszug, der den o.g. Anforderungen am meisten entspricht und verweisen auf die Einbettung in das Gesamtangebot. Verpflichtend für die Auswahl des Angebotes ist es, dass das Angebot bereits mindestens 1 x erfolgreich durchgeführt wurde. Sollten Sie unsicher in der Auswahl sein, wenden Sie sich gern an die Servicestelle BNE.

Was kann ich mir unter einer Tätigkeit als Mentor*in vorstellen?

Für jede/n Zertifizierte*n ist eine Tätigkeit als Mentor*in für neue Antragstellenden vorgesehen. Dabei geht es nicht um eine umfängliche fachliche Beratungsleistung- diese wird bei Bedarf durch die Servicestelle oder externe Berater*innen durchgeführt- sondern um bedarfsorientierte persönliche oder telefonische Termine, in denen das eigene Wissen aus der Antragstellung und dem Zertifizierungsprozess weitergegeben wird. Die Servicestelle bereitet durch einen jährlich stattfindenden Mentor*innenworkshop auf die Aufgabe als Mentor*in vor.

Wie lange dauert die Zertifizierung?

Von der Antragstellung bis zur Auszeichnung mit dem BNE-Zertifikat dauert es in der Regel etwa sechs bis zwölf Monate. Es sollte bedacht werden, dass der Fokus der Zertifizierung auf einer begleitenden Qualitätsentwicklung liegt, so dass es auch einmal länger dauern kann, bis alle notwendigen Voraussetzungen für eine Zertifizierung erreicht sind. Die Frist für die Antragstellung liegt am 15. April jeden Jahres, die Auszeichnung durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz findet im November des jeweiligen Jahres statt. Für das Ausfüllen des Antrags sollte etwas Zeit eingeplant werden - je nachdem wie intensiv Sie sich bereits mit dem Thema beschäftigt haben und wie viele Personen involviert sind. Idealerweise sollte die Antragstellung als Teamaufgabe umgesetzt werden.

Die Antragsunterlagen sowie Tipps für die Antragstellung sind hier zu finden.

Wer erhält im Anschluss an die Zertifizierung das Zertifikat?

Im Fokus der Zertifizierung steht ein ausgewähltes und erprobtes BNE-Angebot – dies kann ein Projekttag an einer Schule, ein Veranstaltungsformat mit Jugendlichen oder ein Seminarwochenende mit Erwachsenen sein. Die Einrichtung/Organisation/Verein/die Person die hinter dem Angebot steht bekommt nach erfolgreicher Begutachtung durch die Zertifizierungskommission das Zertifikat. Bei großen bundesweit agierenden Vereinen/Organisationen ist zu beachten, dass das Zertifikat nur vom Brandenburger Landesverband getragen und für die Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden darf. Bei landesweit agierenden Organisationen mit mehreren Untergliederungen darf das Zertifikat nur vom Landesverband getragen werden, wenn das Angebot landesweit, beziehungsweise in allen Untergliederungen durchgeführt wird. Andernfalls gilt das Zertifikat nur für die jeweilige Untergliederung. Bei regional ansässigen Vereinen mit mehreren Lernorten erhält der Verein als Träger das Zertifikat, unabhängig davon an welchem Lernort das Angebot durchgeführt wird.

Wie lang gilt die Zertifizierung?

Nach Erhalt der Auszeichnung kann das BNE-Zertifikat über einen Zeitraum von vier Jahren geführt werden. Für die Sichtbarmachung erhalten Zertifizierte zudem eine Hausplakette und die Möglichkeit ihre Zertifizierung auf der BNE-Landkarte hervorzuheben. Diese Zeit soll genutzt werden, um die im Antrag festgehaltenen Entwicklungsziele zu bearbeiten und umzusetzen und die Weiterentwicklung der Qualität im Bereich der BNE-Angebote und der eigenen Organisation voranzubringen. Die Weiterentwicklung kann nach vier Jahren im Rahmen einer Rezertifizierung geprüft und bestätigt werden.

Wie läuft die Rezertifizierung ab?

Eine Zertifizierung erfolgt für vier Jahre. Nach Ablauf dieser vier Jahre haben zertifizierte Bildungsakteur*innen die Möglichkeit, ihre Zertifizierung aufrechtzuerhalten, indem sie eine Rezertifizierung beantragen. Die Servicestelle BNE bietet hierfür Ende jeden Jahres eine Informationsveranstaltung an. Der Antrag auf Rezertifizierung erfolgt dann in Form eines Interviews mit der Servicestelle BNE. Für eine Rezertifizierung sollte der/die Anbieter*in die Aufrechterhaltung der Qualität der eigenen BNE-Angebote und Fortschritte bei der Umsetzung der festgehaltenen Entwicklungsziele nachweisen können. Auch sollte regelmäßiger Kontakt zur Servicestelle bestehen und die Möglichkeit der Vernetzung und Weiterentwicklung wahrgenommen werden. Nach Auswertung des Interviews entscheidet die Zertifizierungskommission bei ihrer Sitzung über eine mögliche Rezertifizierung. Diese gilt für weitere vier Jahre.

Warum soll ich mich überhaupt zertifizieren lassen?

Die Zertifizierung bietet nicht nur die Möglichkeit sich als qualitativ hochwertige/r Bildungsakteur*in mit seinen Angeboten nach außen zu präsentieren und für Kooperationspartner*innen sichtbar zu werden, sondern auch die Gelegenheit die eigene Bildungsarbeit zu reflektieren und weiterzuentwickeln, das Profil mit Blick auf BNE zu stärken und mit anderen Akteur*innen in Austausch zu kommen. Für die Vernetzung mit anderen Zertifizierten findet jährlich ein Vernetzungstreffen statt.

Gilt meine BNE-Zertifizierung auch in anderen Bundesländern?

Die BNE-Zertifizierung in Brandenburg basiert auf den im Qualitätskatalog festgelegten Kriterien guter Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Die enthaltenen Kriterien wurden im Auftrag des MLUL (nun: MLEUV) für außerschulische Anbieter*innen der BNE in Brandenburg entwickelt. Auch in anderen Bundesländern gibt es BNE-Zertifizierungen, denen ähnliche Kriterien zugrunde liegen. Da sich die Kriterien, die Verfahren und die Antragsunterlagen jedoch unterscheiden, ist es aktuell nicht möglich, eine BNE-Zertifizierung aus einem anderen Bundesland in Brandenburg anerkennen zu lassen. Sollten Sie bereits in einem anderen Bundesland zertifiziert sein, nutzen Sie Ihr bereits erarbeitetes Wissen und Ihre Unterlagen gerne auch für das Antragsverfahren in Brandenburg. Sollten Sie in Brandenburg zertifiziert sein und eine Zertifizierung in einem anderen Bundesland anstreben, wenden Sie sich bitte an die dortigen Bearbeitungsstellen.

 


Weitere Fragen? Wir stehen gerne zur Verfügung.